Auch wenn die letzten warmen Septembertage einen noch im Sommer wähnen – Der Herbst steht vor der Tür. Und der ist temperaturmäßig ja sehr viel angenehmer für Wanderungen, als sommerlich heiße +30 Grad und sengende Sonne. In den letzten Jahren haben wir als Familie einige Wanderungen quer durch unser Bundesland Nordrhein-Westfalen unternommen. Man könnte fast sagen Corona sei Dank ;). Ohne hätten wir bestimmt viel weniger von unserer Heimat erkundet.

Daher schmeiße ich heute mal ne Runde Tipps für herbstliche Wanderungen und verrate euch 10 tolle Wandererlebnisse quer durch NRW. Alle Wanderungen sind btw moderat und kann man daher auch perfekt mit Kindern machen.

Herbstliche Wanderungen:

10 tolle Wandererlebnisse quer durch NRW

#1 Über den Erlebnispfad Wachtendonk durch niederrheinische Idylle

Den Erlebnispfad Wachtendonk haben wir zwar im Frühling entdeckt, aber ich bin mir sicher, dass er auch im Herbst ganz wundervoll ist. Start der Wanderroute Süd ist der kleine Ort Wachtendonk, der im Naturpark Schwalm-Nette, an der niederländischen Grenze liegt.

Hier läuft man entlang des Flüsschen Niers und vorbei an idyllischen Auen- und Heidelandschaften, knorrigen Kopfweiden und dem pittoresken Leuchtturm vom Holleshof. Zurück in Wachtendonk könnt ihr das informative Naturparkzentrum Schwalm-Nette besuchen, in eines der süßen Cafés einkehren oder die pittoreske Altstadt besichtigen.

Gut zu wissen: Man kann die Wanderung auch um einen Besuch im Freilichtmuseum in Grefrath, in einen der alten Gutshöfe samt Hofladen oder die schönste Stadt am Niederrhein, nach Kempen, ergänzen. Schön ist zudem auch die Sequoia Farm in Kaldenkirchen, die Heideblüte im Elmpter Schwalmbruch oder die Blaue Route um die Krickenbecker Seen.

Hier findet Ihr weitere Details zur Wanderung.

#2 Durch den Nationalpark Eifel zur NS-Ordensburg Vogelsang

Im Herbst lohnt sich natürlich auch unbedingt eine Wanderung durch den bunt gefärbten Wald des Nationalparks Eifel. Die Wanderung beginnt am Wilden Kermeter, einem barrierefreien Erlebnisraum, der in den Wilden Weg übergeht, der wiederum über Kletterstrecken und Holzpfade führt. Von dort aus geht es über zahlreiche Wanderwege weiter zur Staumauer der Urfttalsperre, von deren Ufer man bereits die imposante NS-Ordensburg Vogelsang erkennen kann. Sie ist ein Relikt aus dem 2. Weltkrieg und beherbergt heute zwei sehr sehenswerte Ausstellungen.

Die Wanderung von der Staumauer zur Ordensburg beträgt in etwa 5,9 km. Man kann von dort aus aber auch einen Pendelbus zurück zum Parkplatz Wilder Kermeter nehmen und mit dem Auto zur Ordensburg fahren.

Gut zu wissen: In und um den Nationalpark Eifel gibt es noch viele schöne Highlights zu entdecken. Auch eine kleine Wanderung rund um die Nationalparkhauptstadt Heimbach ist toll. Hier befindet sich die malerische Burg Hengebach und der Dschungelpfad, der am Ufer des Staubeckens Heimbach entlangführt. Wer etwas mehr Zeit hat, sollte zudem unbedingt in den stylishen Neugrad Ferienhäusern übernachten (die auf dem Gelände der NS Ordensburg stehen) und einen Besuch im Sternengarten Eifel einplanen.

Hier findet Ihr weitere Details zur Wanderung.

#3 Zur Raketenstation und rund um die Museum Insel Hombroich

Das ehemalige NATO-Militärgelände der Raketenstation und die idyllische Museum Insel Hombroich bei Neuss sind ein spannendes und zugleich zauberhaftes Wanderziel für den Herbst. Die etwa 5,6 km lange Wanderung kann man auch sehr gut mit jüngeren Kindern machen. Die Wege sind eben und es gibt auf der Strecke viel zu entdecken.

Alte Flugzeughangars, Wachtürme und Bunker, aber auch begehbare Kunstobjekte, Skulpturen und futuristische Architektur. Die Raketenstation ist ein großer, künstlerisch angehauchter Abenteuerspielplatz. Anschließend geht es weiter durch die idyllischen Erftauen und entlang der Museum Insel Hombroich, mit ihren Schutzgebieten und heimischen Tierarten.

Gut zu wissen: Wer Zeit hat, sollte unbedingt noch einen Besuch bei der Museum Insel Hombroich einplanen. Hier wird moderne und asiatische Kunst in die rheinische Landschaftsidylle integriert. Und die Natur zeigt sich im Herbst mit ihren Maronenbäumen und buntgefärbten Laub von ihrer schönsten Seite.

Hier findet Ihr genaue Details zur Wanderung.

#4 Zur Burg Windeck und NRW’s größtem Wasserfall

Das kleine Städtchen Windeck liegt im Rhein-Sieg-Kreis und hat neben einer malerischen Burgruine noch ein paar weitere Highlights auf Lager. Auf der ca. 5,4 km langen Wanderung vom Ortskern Richtung Burg kommt man am kleinen Museumsdorf Altwindeck vorbei, dass unbedingt einen Besuch wert hier. Hier kann man Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert, einen originalgetreuen Tante-Emma-Laden, einen Friseur oder eine Zahnarztpraxis aus vergangenen Zeiten besichtigen.

Hat man die Burgruine Windeck erklommen und die Aussicht über das Siegtal genossen, kann man zu NRW´s größtem Wasserfall weiterwandern. Der Siegwasserfall ist immerhin 84 Meter lang und 4 Meter hoch.

Gut zu wissen: Direkt am Wasserfall befindet sich die ehemalige Metallwarenfabrik Elmores in der sich die Biergarten Lounge Elmores befindet. Die Location ist echt cool und hier hat man, von der Terrasse aus, einen tollen Blick auf den Wasserfall.

Hier findet Ihr genaue Details zur Wanderung.

#5 Zur Atta-Höhle und dem Skywalk Biggesee

Zieht es euch ins Sauerland, könnt ihr vom Örtchen Attendorn aus eine Wanderung Richtung Skywalk Biggesee machen. Auf der 11 km lange Strecke kommt ihr erst an der spektakulären Atta-Höhle vorbei, die auch die Königin der Tropfsteinhöhlen genannt wird. Da wir zu Coronazeiten dort waren, konnten wir sie leider nicht besichtigen.

Von dort aus geht es, durch Wiesen, Auen und Wälder, weiter zur majestätischen Burg Schnellenberg und zum Sonnenwendplatz, mit schönen Aussichten auf Attendorn. Die letzten Kilometer läuft man durch den Wald bis zum 90 Meter hohen Skywalk, von dessen Plattform man einen großartigen Ausblick über die Biggesee-Talsperre hat.

Hier findet Ihr genaue Details zur Wanderung.

#6 Über die Wupperhöhen zum Gaskessel Wuppertal

Die Stadt Wuppertal ist ja hauptsächlich für ihre weltberühmte Schwebebahn bekannt. Sie hat aber auch schöne Natur und Industriekultur zu bieten, die man auf einer Wanderung gut miteinander verbinden kann. Vom Bahnhof Oberbarmen aus, könnt Ihr eine Wanderung über die hübschen Wupperhöhen machen, die von Wäldern, Wiesen und Feldern geprägt sind.

Unterwegs kommt Ihr am Ehrenberger Bauernlädchen und einem Wildgehege vorbei. Ihr erhascht aber auch immer wieder Blicke auf den Stadtteil Heckinghausen mit seinem begehbaren Gaskessel, der auch das Ziel der Wanderung ist.

Gut zu wissen: Im Gaskessel befindet sich das Visiodrom, das sich mit Europas größter 360°-Leinwand rühmen kann. Aktuell findet dort die Ausstellung Leonardo da Vinci statt, die einem in beeindruckenden Bildern und einer coolen Projektionsshow näher gebracht wird. Zudem könnt ihr den Skywalk auf dem Dach des Gaskessels besuchen, von dem ihr eine tolle Rundumsicht habt.

Hier findet Ihr genaue Details zur Wanderung.

#7 Über den Waldmythenweg und durch Baumwipfel

Im Herbst ist ein Ausflug zum Baumwipfelpfad Waldbröl am Allerschönsten, denn dann hat man eine grandiose Aussicht auf das kunterbunte Blätterdach des Bergischen Landes. Die Wanderung über den Waldmythenweg startet direkt am Eingang zum Baumwipfelpfad. Von dort aus geht es durch hübsche Fachwerkdörfchen, alte Baumalleen und die herbstliche Landschaft. Dabei kommt man immer wieder an Infotafeln und Audiostationen vorbei, die sich mit den Mythen, Märchen und geheimnisvollen Wesen des Waldes beschäftigen – ob Kobolde, Feen, Riesen und Zwerge oder auch der böse Wolf.

Im Anschluss an die Wanderung kann man dann den imposanten Aussichtsturm des Parnabora Baumwipfelpfades erklimmen. Die barrierefreien Holzwege führen einen durch verschiedene Baumvegetationen und es wird einem, anhand von interaktiven Lern- und Erlebnisstationen, viel über die Fauna und Flora des Bergischen Waldes vermittelt.

Gut zu wissen: Wir waren an Halloween auf dem Baumwipfelpfad in Waldbröl. Dann ist der Pfad gruselig geschmückt und je nach Wetterlage kommt dann mitunter auch geisterhafte Stimmung auf.

Hier findet Ihr genaue Details zur Wanderung.

#8 Zum zweitgrößten Hindutempel Europas und Glaselefanten

Die Stadt Hamm in Westfalen haben wir zwar nicht zu Fuß, sondern per Rad erkundet. Ich bin mir aber sicher, dass man unseren Trip auch zu einer Wanderung umfunktionieren kann. Im Kurpark liegt das Gradierwerk, wo ihr salzhaltige Luft inhalieren könnt. Von dort aus könnt ihr immer entlang des endlosen Datteln-Hamm-Kanals laufen, der besonders im Herbst sehr hübsch anzusehen ist. Spätestens in Hamm Uentrop solltet Ihr jedoch Richtung Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel abbiegen. Der ist, nach London, nämlich der zweitgrößte hinduistische Tempel in Europa.

Wer von hier aus nicht mehr laufen möchte, kann auch den Bus Richtung Maximilianpark nehmen. Der allein ist schon einen Ausflug wert. Auf dem renaturierten alten Zechengelände steht nämlich u.a. Hamms Wahrzeichen: Der ziemlich coole und begehbare Glaselefant, der abends bunt illuminiert wird.

Gut zu wissen: Wir waren ausgerechnet am Tag eines Tempelfestes vor Ort und konnten ihn daher leider nicht von innen besichtigen. Dafür sieht man viele Hindus in ihren traditionellen Gewändern, die für dieses Fest scheinbar aus halb Europa anreisen. Grundsätzlich ist er jedoch begehbar und der Eintritt ist frei.

Hier findet Ihr genaue Details zur Wanderung bzw. Radtour.

#9 Über den Bodenlehrpfad Todtenbruch und zum bloody Hürtgen

Schon mal vom bloody Huertgen geört? Der liegt in der Nordeifel und hier fand eine der schlimmsten Schlachten zwischen Amerikanern und Deutschen im zweiten Weltkrieg statt. Hier gibt es mehrere Wanderungen, besonders hübsch ist aber der 4,5 km lange Bodennaturlehrpfad Todtenbruch, der in einem Moorgebiet liegt. Dabei führt der Weg u.a. auf einem 700 Meter langen Holzweg über das Moor, durch Buchen- und Birkenwälder und vorbei an Tümpeln und gesprengten Bunkern.

Gut zu wissen: Wenn ihr schon mal da seid, könnt ihr auch noch gut einen Abstecher nach Simonskall einlegen. Der winzige Ort (50 Einwohner) besteht hauptsächlich aus Restaurants, Übernachtungsmöglichkeiten, einem Museum und einer Minigolfanlage. Von hier aus starten aber auch weitere Wanderwege, die einen entlang des ehemaligen Westwalls führen. Daher stößt man in dieser Region auch immer wieder auf alte Bunker, Panzersperren und Soldatenfriedhöfe.

Hier findet Ihr weitere Details zur Wanderung.

#10 Über die Biberwanderroute durchs idyllische Münsterland

Das idyllische Münsterland ist für uns Rheinländer leider zu weit entfernt, um mal spontan eine Wanderung zu machen. Wenn man aber mal da ist, sollte man am besten etwas mehr Zeit einplanen, denn es gibt auch hier einiges zu entdecken. Wir haben im Herbst die orange Biberwanderung Nr. 1 rund um das beschauliche Ostbevern gemacht.

Die Wanderung startet am Schloss Loburg (bekannt aus dem TKKG Film), die durch den hübschen Schlosspark ins Naturschutzgebiet Beveraue führt. Von dort aus läuft man an der Kock´s Mühle, dem Haus Bevern und mehreren Spielplätzen vorbei. Zudem kann man auf der Strecke auf virtuelle Schatzsuche gehen, denn hier sind ca. 21 Geocachs versteckt.

Gut zu wissen: Im kleinen Hofladen in Ostbevern könnt ihr euch herrliche Picknickkörbe für die Wanderung zusammenstellen lassen. Sehr hübsch ist auch die Altstadt von Telgte und unbedingt anschauen sollte man sich natürlich auch mal Münster, mit seinen mittelalterlichen Hausfassaden.

Hier findet Ihr weitere Details zur Wanderung.

Natürlich hat NRW wandermäßig noch so viel mehr auf Lager. Das war nur eine kleine Auswahl und soll euch als Inspiration dienen, auch mit Kindern die Wanderstiefel in NRW zu schnüren. Wir haben in den letzten 12 (Blog-)Jahren unzählige Familienwanderungen mit unseren Jungs gemacht. Mittlerweile sind die beiden jedoch Teenager und nicht mehr ganz so wild auf Wanderungen mit uns. Der Lauf der Dinge und so ;). Bei Janett von Teilzeitreisender findet Ihr aktuell im Übrigen auch tolle Herbstausflüge in NRW.

Hier findet Ihr weitere Reiseinspirationen für Nordrhein Westfalen:

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